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Gegenentwurf zum Great Reset

Great Reset

FreiSein für eine pro-menschliche Welt

 

„Wir müssen es wieder schaffen, maximale Verantwortung zu übernehmen, zunächst für unser eigenes Leben, aber auch für die Gesellschaft und die Welt allgemein. Wir müssen uns gegenseitig die Wahrheit sagen, in Ordnung bringen, was kaputt ist, abreißen und neu errichten, was nicht mehr zu retten ist. Nur so können wir das Leid mindern, das die Welt vergiftet. Ich weiß, es ist viel verlangt. Es verlangt uns alles ab. Doch die Alternative – der Horror autoritärer Glaubenssysteme, das Chaos einer kollabierenden Staatlichkeit, die tragische Katastrophe einer ungezügelten Natur, die existenzielle Angst und Schwäche eines ziellosen Individuums – ist allemal schlimmer.*“

Jordan Peterson, klinischer Psychologe, Professor an der Universität von Toronto und Harvard und Bestsellerautor, kündigte einen Gegenentwurf zum Great Reset an**. Dieser solle im Herbst 2023 mit zahlreichen Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wirtschaft ausgearbeitet werden.

„Ich habe ein internationales Konsortium mit Sitz in London gegründet. Ich kann dir noch nicht alle Details verraten, aber wir versuchen, so etwas wie eine alternative Zukunftsvision zusammenzustellen, also eine Alternative zu dieser Art von apokalyptischem Narrativ, das – zumindest indirekt – vorgebracht wird von Organisationen wie dem WEF [World Economic Forum], der diese Religion vom jungfräulichen Planeten, vom räuberischen Tyrannen und alles verschlingendem Konsumenten ist.

Wir wollen den Leuten sechs Schlüsselfragen stellen: Wie bekommen wir Energie und Ressourcen zu den geringstmöglichen Kosten so schnell wie möglich für die größtmögliche Anzahl an Menschen auf der ganzen Welt? Das ist eine Frage. Die Frage enthält eine Annahme: Man kann den Planeten nicht retten, indem man Energiepreise so teuer macht, dass sie sich kein armer Mensch leisten kann. Das steht nicht zur Debatte. Wenn du also alternative Energiequellen entwickeln willst – kein Problem, denn je mehr Energiequellen wir haben, desto besser. Aber du kannst deine utopischen Vorstellungen nicht den Armen aufzwingen, im Dienste deines Narzissmus gegenüber den Armen.

Wir werden versuchen, die Armen reich zu machen. Wir versuchen, absolute Armut zu lindern – pro-menschliche Sichtweise.

Thema Umweltverantwortung – dies ist die nächste Frage: Welches sind die größten Probleme, mit denen wir konfrontiert sind? Wie können wir dies aus einer differenzierten, mehrdimensionalen Perspektive betrachten? Wie priorisieren wir unsere Bemühungen, unsere Staaten und unsere internationalen Beziehungen richtig zu gestalten, sodass wir dem menschlichen Wohlergehen Vorrang einräumen, im Einklang mit der Natur, soweit dies möglich ist, aber auf den Menschen ausgerichtet und nicht basierend auf der Idee, dass es auf dem Planeten zu viele gottverdammte Mäuler zu stopfen gibt und dass man böse ist, wenn man nur daran denkt, Kinder zu bekommen.

Nun zum Thema Regierung: Keine der an diesem Konsortium beteiligten Personen ist bislang sehr begeistert von globalen faschistischen Regierungsmedien und geheimen Absprachen zwischen Unternehmen. Wir sehen das am oberen Ende. Es ist wie in der Geschichte von Babel: Die mächtigen Akteure der Welt arbeiten zunehmend zusammen, um allen eine Zukunftsvision von oben aufzudrängen. Und dies ist eine Zukunft, die auf einem Nullwachstumsmodell beruht und der Idee, dass wir fünf Planeten bräuchten, um alle zu ernähren, gemessen am gegenwärtigen Lebensstandard, der im Westen vorherrscht. Der beste Weg [für sie] ist, die Darlehen der Weltbank an Entwicklungsländer abzulehnen, damit sie keine Energiequellen entwickeln können. Das bedeutet natürlich, dass sie Holz und Kohle verbrennen werden.

Die dritte Frage lautet also: Wie können wir Systeme des Regierens errichten, um den Vormarsch von so etwas wie pathologischem Gigantismus zu stoppen? Dies geschieht ohne Ende, wenn Unternehmen, Medien und staatliche Stellen zusammenhängen, wie die FDA [US-amerikanische Arzneimittelbehörde] und die CDC [US-amerikanische Gesundheitsbehörde] und so weiter. Das ist also die dritte Frage.

Die vierte Frage ist, was wir an der Front der Familienpolitik als Vision vorschlagen, um die Erhaltung von monogamen Langzeitpaaren zu erleichtern, bei denen das Kind im Mittelpunkt steht. Auch die Steigerung der Geburtenrate sollte Teil dieser Politik sein.

Und dies ist auch eine der Maßnahmen und eine weitere Frage. Wir bemühen uns, diese als Fragen zu stellen statt: Wir haben die Antwort.

Die andere Frage ist – naja, es ist ziemlich klar, dass wir in einer Geschichte leben müssen, die lautet: Macht regiert alles. Aber das ist keine besonders gute Geschichte. Es ist eine sehr pathologische Geschichte, eher eine Art von Geständnis.

Ich glaube, dass der Geist des freiwilligen Spiels alles regiert, nicht der Geist der Macht. Es ist wie ein freiwilliger Zusammenschluss. Das ist es, was wir in diesem Gespräch tun. Wir spielen auf ein Ende hin, und wir tun dies freiwillig und nehmen alle mit auf dem Weg. Niemand ist gezwungen, es zu tun. Das ist also die andere Sache. Hier gibt es keinen Zwang, es muss auf einer Einladung basieren.

Wir versuchen also herauszufinden, was die Geschichte sein muss. Irgendein Geist wird dich leiten, so ist das Leben. Die Frage ist: Was ist der höchste Geist, der dich leiten könnte?

In der Exodus-Geschichte: Der höchste Geist, der dich leiten könnte, ist der Geist, der sich der Tyrannei widersetzt und der die Versklavten zur Freiheit ruft. Und dies ist die Darstellung Gottes im Exodus. Aber du übernimmst die Verantwortung, und hier ist die Grundregel: Jede Verantwortung, die du abgibst, wird von Tyrannen übernommen. Das ist die Kardinalregel der sozialen Organisation. Wir versuchen also, diese Geschichte auszubauen, die auf den tiefsten Elementen der westlichen Tradition beruht. Das ist ein Gegengift für die falsche Behauptung, dass nur die Macht regiert.

Wir werden eine Konferenz in London am 31. Oktober und 1. und 2. November abhalten. Wir werden ungefähr 2.000 Menschen einladen. Wir wollen Menschen zusammenbringen, kulturelle und politische Persönlichkeiten und Geschäftsleute, und laden sie zu dieser Diskussion ein. Aber wir wollen das komplett öffentlich machen und wir wollen die Organisation so weit wie möglich für eine breite Mitgliedschaft öffnen. Und wenn es ein Erfolg ist, werden wir die Konferenzen mit den Jahren für eine immer größere Zahl an Menschen öffnen.

Wir wollen dabei helfen, eine Vision vorzuschlagen, die verlockend und einladend ist. Stell dir vor, du könntest die Welt haben, die du möchtest. Diese malthusianischen Grenzen des Wachstums sind Unsinn. Wir handeln zusammen. Jeder kann genug haben und vielleicht sogar mehr als genug. Es wird genug Bildungsmöglichkeiten für alle geben. Niemand wird im Dreck wühlen, Dung verbrennen und sich vergiften. Genug Essen für alle.“

 

Die Rede aus dem Video-Podcast „The Joe Rogan Experience***“ wurde hier zum Zweck der besseren Lesbarkeit an unwesentlichen Stellen leicht gekürzt, ohne den Inhalt zu verändern. Sie kann hier vollständig angesehen werden.

* Peterson, Jordan B.: 12 Rules for life – Ordnung und Struktur in einer chaotischen Welt; Goldmann-Verlag, 2018

** Eva Herman: Jordan Peterson kündigt Gegenentwurf zum Great Reset an – Wohl der Menschheit soll im Zentrum stehen; auf Odysee.com, 06.03.23

*** Joe Rogan ist amerikanischer Comedian, Moderator und Podcaster des erfolgreichen Spotify-Video-Podcast „The Joe Rogan Experience“.

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