Geheimnisse eines langen Lebens

altes Paar

FreiSein für ein langes, gesundes Leben

 

Die folgenden Inhalte und Zitate stammen aus dem Buch „Die Kunst, möglichst lange zu leben – Die wissenschaftlich basierte Antwort auf die Frage, worauf es wirklich ankommt“ von Dr. med. Gerd Reuther.

Dr. med. Reuther beginnt sein Werk mit wichtigen Worten: „Diese Veröffentlichung ersetzt keine ärztliche Konsultation oder Untersuchung. Autor und Verlag übernehmen keine Haftung oder Verantwortung für mögliche Schäden aus der Benutzung dieser Informationen. Entscheidungen für oder gegen eine ärztliche Behandlung liegen in der Eigenverantwortung jedes Lesers. Dieses Buch hat nicht die Absicht, Sie von einem Arztbesuch abzuhalten oder Ihr Verhältnis zur Ärztin/zum Arzt Ihres Vertrauens zu belasten, wohl aber, dass Sie alle Informationen, die Sie dort erhalten, kritisch auf Sinn und Absicht hinterfragen. Auch auf dem Gebiet der Wissenschaft gilt die freie Meinungsäußerung, die nicht durch Wirtschaftsgruppen, Verbände oder Interessengruppen unterbunden werden darf.“

Gleich vorweg: Das größte Geheimnis für ein langes Leben ist nicht etwas, das erst kürzlich entdeckt wurde, sondern im Gegenteil, die Rückkehr zu alten Gewohnheiten und Weisheiten. Wir müssen unser Leben eigentlich nicht verlängern, wir müssen nur aufhören, es zu verkürzen!

Die Kunst der Lebensverlängerung hat laut Reuther beim Menschen ein Ende mit etwa 120 Jahren. Die wichtigsten Einflüsse darauf sind Umweltfaktoren und Lebensweise. Vererbte Voraussetzungen haben hingegen deutlich weniger Auswirkungen auf Gesundheit und Lebensalter als man bisher annahm.

„Reiche lebten zu allen Zeiten deutlich länger. Die höhere Lebenserwartung liegt allerdings nicht an einem unbehinderten Zugang zu medizinischen Dienstleistungen, sondern an qualitativ besseren Nahrungsmitteln, einem geringeren Missbrauch von Suchtgiften, weniger Übergewicht sowie an Wohngegenden mit niedrigerer Umweltbelastung.“

Todesursachen

Altersschwäche ist eine eher seltene Todesursache. Fast immer können oder könnten Krankheiten nachgewiesen werden.
Die häufigsten Todesfälle werden durch Herzinfarkte und Schlaganfälle verschuldet, gefolgt vom gefürchteten Krebs. Hierbei – so Reuther – seien vorbeugende medikamentöse Maßnahmen nur bedingt schützend, da wir aufgrund zahlreicher Nebenwirkungen dann nur die Todesart ändern.
Eine tödliche Erkrankung entstehe zumeist durch eine Kausalkette und nicht durch einen einzelnen Auslöser. Prävention sei jedoch nur dort effektiv möglich, wo die tatsächliche Krankheitsursache bekannt wäre. Die meisten Diagnosen auf Totenscheinen sollte man deshalb als Todesart und nicht als Todesursache betrachten. Beispielsweise können Tumore zum Tod führen, aber die tatsächlichen Auslöser der Tumore werden selten erforscht. Entzündungen seien ebenso keine Ursache, sondern „die universelle Heilungsreaktion unseres Körpers auf verschiedenste Schädigungen (Krankheitserreger, Gifte, Strahlung).“

Dr. Reuther führt als häufigste Todesursache in Industrieländern medizinische Behandlungen an, ebenso Umweltgifte, Gewalt (Morde, Suizide, Verkehrs- und sonstige Unfälle) und eine falsche Lebensweise.
Medizin verlängere, so Reuther, das Leben bei lebensbedrohlichen Symptomen, wie einem Asthmaanfall, oder wenn die Ursachen erkannt und gezielt beseitigt werden. Ansonsten würden „Medikamente das Leben mindestens so häufig verkürzen wie ein erhöhter Konsum von Alkohol.“

Selbst die Sterblichkeit nach „erfolgreichen“ Operationen sei eine nicht zu unterschätzende Todesursache, die mit dem Alter zunehme, ebenso wie medikamentöse Nebenwirkungen und falsche Dosierungen. „Nicht weniger als ein Drittel der Todesfälle über 70jähriger Menschen geht auf Medikamente zurück.“

Die Gefahr durch Umweltgifte sieht Reuther als zu wenig beachtet, auch durch die mediale und gesellschaftlich begrenzte Aufmerksamkeit auf den Umweltschutz, die viele Probleme vernachlässigt, wie Giftstoffe in Pestiziden, Verbrennungsmotoren, Industrieproduktionen, Kraftwerken und im Grundwasser. „Die WHO kalkuliert, dass in Europa 25 Prozent der Todesfälle auf Umweltgifte zurückgehen.“

Um die Lebensdauer zu erhöhen, gilt es also, diese Gefahrenquellen der häufigsten Todesursachen möglichst zu vermeiden beziehungsweise die körpereigene Widerstandskraft zu steigern.

Immunsystem

Der Schlüssel zu einem langen, gesunden Leben besteht in der bestmöglichen Unterstützung der eigenen Selbstheilungskräfte. Unser Abwehrsystem und unsere körpereigenen Entgiftungsstrategien sind stärker als uns wahrscheinlich bewusst ist.

Die Grundlagen dafür werden bereits bei der Geburt gelegt, da vorzeitige Geburten, Kaiserschnitt, Inkubatoren und Antibiotikabehandlungen der Mutter die Entwicklung des Immunsystems negativ beeinträchtigen.

Gewisse Mikroorganismen dienen unserem Abwehrsystem – vor allem, wenn wir in der Kindheit bereits mit ihnen vertraut gemacht wurden. „Die heutigen ‚Geißeln‘ der Industrieländer – Herzinfarkte, Schlaganfälle, Krebs und sogenannte Autoimmunerkrankungen – stehen in einem umgekehrten Zusammenhang mit der Mikrobenvielfalt in unserem Körper, dem Befall mit Parasiten, Bakterien und Viren. Je weniger wir diesen infektiösen Krankheitserregern in unserer künstlicher gewordenen Welt unterworfen sind, desto häufiger sind unsere Zivilisationskrankheiten geworden.“

Lebensweise

Die Freude am Leben hat einen unschätzbaren Wert für unsere Gesundheit und ein langes Leben. Eine harmonische Familie, gute Freunde und ein möglichst sorgenfreier Alltag wirken lebensverlängernd.

„Beim Auftreten von Krankheitssymptomen sind daher immer alle unsere Lebensumstände auf den Prüfstand zu stellen: Wo liegen schädliche Einflüsse vor? Können wir diese abstellen oder ihnen entgehen? Schadstoffe und Krankheitserreger in der Atemluft, in einzelnen Nahrungskomponenten und im Wasser, Lärmexpositionen (auch mit unhörbarem Infraschall!) oder psychischer Stress aus zwischenmenschlichen Beziehungen können Krankheiten provozieren und das Leben verkürzen.“

Positiver Stress jedoch, wie etwa eine Reise, durch den wir Neues erleben und den Horizont erweitern, kann uns jung halten. Das Gegenteil gilt für Pendler. Sie erhöhen das Unfallrisiko durch regelmäßige weite Strecken, haben kürzere Ruhephasen und auch weniger Zeit für soziale Kontakte. Die ständige Belastung durch die schadstoffbelastete Luft der Fahrzeuge trägt ebenso zu permanentem Stress bei. „Deutsche Statistiken belegen eine Abnahme von Fehltagen aufgrund psychischer Erkrankungen um bis zu 84 Prozent, wenn Pendler die Distanz vom Arbeitsort durch einen Wohnortwechsel reduzieren.“

Gesunder Schlaf stärkt uns. Regelmäßig weniger als sechs Stunden und mehr als neun Stunden Schlaf erhöht hingegen die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls, aber auch die vieler anderer Krankheiten. Die wiederholte Einnahme von Schlafmitteln und Psychopharmaka wirken sich laut Reuther negativ auf den erholsamen Schlafrhythmus aus. „Der Schlaf ist keine Pause vom Leben, nur weil wir daran meist keine Erinnerung haben. Er ist vielmehr eine Zeit hoher Aktivität aller Körperorgane und -Systeme, die endlich einmal nicht von äußeren Eindrücken beeinträchtigt werden. Ein ausreichend langer und möglichst ungestörter Schlaf ist daher eine Voraussetzung für Gesundheit und ein langes Leben.“

Es ist keine Neuigkeit: Man muss sich bewegen, um fit zu bleiben. Aber es braucht gar nicht so viel – 150 Minuten Bewegung pro Woche senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs auch ohne intensives Fitnesstraining. Regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft oder Aktivitäten im Garten können schon Wunder bewirken – sogar wenn wir krank sind, denn „bei 15 untersuchten Krankheiten verschlechterte Bettruhe sogar nachweislich die Befindlichkeit“. Sie sollte also nur dann vorgezogen werden, wenn Bewegung tatsächlich nicht möglich ist.

„Wir sind umgeben von Toxinen. Das Wasser, das wir trinken, die Speisen, die wir essen, die Luft, die wir atmen, die Kleidung, die wir tragen, die Matratzen, auf denen wir schlafen – alles enthält giftige Substanzen.“ Hier gilt es, das Ausmaß so weit wie möglich zu reduzieren. Der Wohnsitz abseits einer Hauptverkehrsstraße, regelmäßiges Lüften und Bewegung an der frischen Luft sind ebenso lebensverlängernd wie die Vermeidung giftiger Reinigungsmittel in Räumen sowie die Verwendung von unbehandelten Naturmaterialien anstelle von Kunststoffen und chemisch behandelten Oberflächen etwa bei Böden und Möbeln.

Ein dauerhafter, regelmäßiger Geräuschpegel, selbst ein leiser, stresst uns. Nicht nur etwa Verkehrslärm, sondern auch weniger beachtete Geräusche, beispielsweise durch technische Geräte, können damit zu gesundheitlichen Problemen führen. „Bereits eine längere Exposition über 50 Dezibel (leise Radioeinstellung) kann zu einem chronischen erhöhten Blutdruck führen und Herzinfarkte verursachen. In der Nähe von Flughäfen steigt das Risiko für Schlaganfälle und koronare Herzerkrankungen um 20 bis 25 Prozent.“

Ernährung

„Entscheidend für Verträglichkeit und Gesundheitsnutzen unserer Ernährung ist nicht nur, was wir im Einzelnen zu uns nehmen, sondern wie und wann wir in welcher Qualität, Menge und Zubereitung essen. Mindestens ein Viertel unserer Erkrankungen kann durch Ernährung und Bewegung vermieden werden.“

Die Ernährung sollte sich aus möglichst naturbelassenen, bevorzugt regionalen und giftarmen Zutaten mit schonender Verarbeitung zusammensetzen. Außerdem sehr gesundheitsfördernd ist es, die Menge, die wir verzehren, zu reduzieren und mit Salat, Gemüse oder Pflanzen zu mischen. Pflanzen sind oft weniger schad- und giftstoffbelastet und werden industriell weniger verarbeitet. Den höchsten Gesundheitsnutzen hat qualitativ hochwertige Mischkost.

Wesentlich bei der Wahl unserer Speisen ist jedoch, dass wir uns nicht die Lust am Essen nehmen lassen, denn das wäre eine Minderung der Lebensfreude.

Um übermäßiges Essen und Übergewicht zu meiden, empfiehlt Reuther, die gesellschaftlich eingebürgerten drei Mahlzeiten pro Tag nicht mehr zu ernst zu nehmen, sondern sich nach dem Hungergefühl zu richten.

Fasten fördert die Gesundheit. Es reinigt den Körper durch den Zugriff auf unsere inneren Reserven, durch das Pausieren der Aufnahme von Giftstoffen in der Nahrung und hat sich als günstig für den Stoffwechsel erwiesen. Schon der Nahrungsverzicht von 14 bis 16 Stunden (die schon erreicht werden können, wenn man früher zu Abend isst und später oder überhaupt nicht frühstückt) begünstigt unsere gesundheitliche Verfassung.
„Wer regelmäßig weniger als zwei Stunden vor dem Schlafengehen isst, erhöht sein Risiko für Brust- und Prostatakrebs um 20 Prozent. Der Magen-Darm-Trakt ist nicht nur ein Schlauchsystem zur Nahrungsverarbeitung, sondern übt auch immunologische Funktionen aus, die von längeren Nahrungspausen profitieren. Bei Infektions-, Krebserkrankungen, Rheuma und sogar psychischen Erkrankungen sind Besserungen durch Nahrungskarenzen dokumentiert.“

Stark verarbeitete Nahrungsmittel mit zahlreichen Zusatzstoffen, wie sie in unseren Supermärkten vorherrschen, führen unserem Körper ungewollte Inhaltsstoffe zu und erhöhen das Krebsrisiko. Selbst das Grundnahrungsmittel Brot besteht kaum noch aus den ursprünglich naturnahen Getreidesorten, und Obst und Gemüse wurden ebenso durch Züchtungen und Gentechnik verändert. „Kurzum: Nichts entspricht mehr dem, worauf unsere Biologie eingestellt ist.“
Wer die Möglichkeit hat, selbst anzubauen oder einen vertrauenswürdigen Bauern in seiner Nähe hat, sollte diese Option nutzen. Ansonsten sollte man möglichst unverarbeitete Lebensmittel kaufen und auf glaubwürdige Bio-Zertifizierungen achten (so manche Gütesiegel haben sich als Etikettenschwindel herausgestellt). Außerdem gilt zumeist: „Je länger die Haltbarkeit, desto geringer der Nutzen“, da solchen Nahrungsmitteln schädliche Konservierungsstoffe zugeführt und wichtige Mikroorganismen zerstört werden.

Lebensmittel können auch Infektionen auslösen. „Die Risikoprodukte sind Fleisch und Fisch, alle mit Eiern hergestellten sowie nicht vollständig durchgegarte Speisen – dazu gehören auch Salate und Rohkost.“ Vor allem, wenn man außer Haus isst, sollte man auf das dort herrschende Hygieneniveau – besonders bei Schnellrestaurants, beim Würstelstand usw. – achten. „Geflügel sollte man überhaupt nur essen, wenn es aus einem bekannten kleinen Zuchtbetrieb kommt. In der Massentierschlachtung finden sich nahezu immer Fäkalkeime“, die jedoch auch bei Gemüse vorkommen können.

Nahrungsergänzungsmitteln steht Dr. Reuther skeptisch gegenüber. „Es gibt keine prophylaktischen Manipulationen von Lebensmitteln und keine Zusatzstoffe mit gesichertem Langzeitnutzen und Unbedenklichkeit.“

Achtsamkeit bei den Lebensmitteln und der Ernährungsweise kann also zu einem längeren Leben beitragen. „Ernährungsumstellungen senken selbst genetische Risiken für bestimmte Krankheiten drastisch.“

Medizin

„Etwa drei Viertel der Krankheiten und Todesfälle können den Lebensumständen einschließlich der Inanspruchnahme von Medizin zugeordnet werden. Davon ist etwa die Hälfte individuell beeinflussbar. Der Lebensstil ist entscheidender als jeder Versuch, Krankheiten zu behandeln.“

Reuther bezieht Medikamente in die Kategorie der Suchtmittel ein. Vor allem so genannte NSAR-Schmerzmittel (schmerzlindernd, entzündungshemmend, fiebersenkend), die Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen enthalten, da Aspirin und Co. die Schleimhäute im oberen Magen-Darm-Trakt angreifen. „Mindestens ein Viertel der Todesfälle von Menschen über 65 Lebensjahren gehen zulasten dieser Schmerzmittel.“

Präventiv Medikamente gegen bestimmte Krankheiten einzunehmen, führt in vielen Fällen nicht zum erwünschten Ergebnis. Sofern es überhaupt Arzneien dagegen gibt, sind sie stets mit (Neben-)Wirkungen verbunden, die andere Krankheitsrisiken erhöhen.

Vorsorgeuntersuchungen können Leben retten, sie erhöhen jedoch auch die Zahl der Befunde und der zufällig gefundenen Auffälligkeiten. Falsche Diagnosen, weitere Untersuchungen, verunsicherte Patienten, unnötige Eingriffe und zusätzliche Behandlungen sind die Folge. „Durch fälschlicherweise oft ‚Vorsorge‘ genanntes Screening zur Früherkennung von Krankheiten ist die Gesamtsterblichkeit jedoch in keinem Land gesunken.“

Wer sein körpereigenes Immunsystem stärkt, hat ein geringeres Risiko einer Infektionskrankheit. Laut Reuther sterben in Deutschland jährlich mindestens 50.000 Menschen an Krankheitserregern. Übertragen werden diese vor allem in Spitälern, Arztpraxen und Apotheken sowie Kindertagesstätten, Gemeinschaftszentren und ähnliches.

Impfungen, die ebenso als vorbeugende gesundheitliche Maßnahme gewertet werden, senken – so Dr. Reuther – nicht die Sterberate. „Da allein mehr als 200 Grippeviren bekannt und diese sehr wandlungsfähig sind, gibt es keinen sicheren Impfschutz.“ Masern, Mumps und Röteln nahmen bereits vor den Impfungen ab. Als man die Pockenimpfung in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg wegen der Nebenwirkungen abbrach, folgte keine Epidemie. Gebiete, in denen sich die Menschen weniger impfen lassen, weisen keine höhere Erkrankungsrate auf.
Der Erfolg einer Impfung kann ohnedies selten direkt zugeordnet werden. Schließlich lässt sich nicht feststellen, ob die Krankheit ungeimpft überhaupt ausgebrochen wäre. Was man stattdessen erkennen kann, sind zahlreich vorkommende Impfkrankheiten. „Allergische und neurologische Erkrankungen, aber auch Nebenhöhlen- und Mittelohrentzündungen sind bei geimpften Kindern häufiger als bei ungeimpften.“

Die meisten Impfungen sollen gegen Krankheiten vorbeugen, die nur selten vorkommen:

  • Tetanus: „Seit 1980 ist in Deutschland nur ein einziger Mensch unter 35 Jahren an Tetanus gestorben.“
  • Zeckenimpfung: „Weniger als 1 Prozent der Zecken übertragen den Erreger [FSME] und bis zu 95 Prozent der Infizierten haben keine oder nur geringe grippale Krankheitssymptome.“
  • HPV-Impfung: „Gebärmutterhalskrebs gehört ohnehin zu den seltenen Tumoren (1 Prozent der bösartigen Neubildungen) und nur ein Viertel dieser Fälle kann überhaupt in Zusammenhang mit den HP-Viren gebracht werden.“ Für sie „fehlt der Beweis, überhaupt bösartige Tumore zu verhindern. Gesichert ist lediglich, dass 90 Prozent der HPV-Infektionen spontan ausheilen“, was als Impferfolg angegeben wird.

Ebenso können Operationen nicht nur Leben verlängern, sondern tatsächlich verkürzen. „Versterben innerhalb von 30 Tagen nach einer Operation bei uns [Deutschland] etwa 2,5 Prozent der Operierten, so leben elf Monate später schon fast 10 Prozent nicht mehr. Das Risiko, an sogenannten Routineeingriffen wie einer Gallenblasenentfernung zu sterben, liegt dabei für Menschen über 65 Lebensjahren 10- bis 30-mal höher als für Menschen im mittleren Lebensalter.“ Die Narkose kann sogar zu dauerhaften Gehirnschäden führen.

Antibiotika – Reuther bezeichnet sie als Gifte – werden viel zu oft verschrieben. Sie schädigen unser gesundes Mikrobiom, das uns beim Funktionieren unseres Immunsystems und damit bei der Heilung unterstützt.

Da sich die Medizin auf die Beseitigung der Symptome anstelle von Heilung der Ursachen beschränkt, muss sie laut Reuther den Gesundheitszustand sogar verschlechtern. Zuerst sollte der Selbstheilung eine Chance gelassen werden.
„Tatsächlich fehlt der Mehrzahl ärztlicher Behandlungen aber eine Evidenz, Krankheiten zu heilen oder den Tod hinauszuzögern. Nicht einmal 1 Prozent der verfügbaren Medikamente gilt als notwendig.“

„Der Inhalt des Kühlschranks und der Wille zum Glück sind für Gesundheit und Lebensdauer wichtiger als Tabletten und Spritzen. Wer länger und gesünder leben will, braucht selten einen Arzt, sondern Abstand zu Ärzten.“

Quelle:
Dr. med. Gerd Reuther: Die Kunst, möglichst lange zu leben – Die wissenschaftlich basierte Antwort auf die Frage, worauf es wirklich ankommt; Riva Verlag, 2019

Dr. med. Gerd Reuther ist deutscher Facharzt für Radiologie und Bestesellerautor. Er schrieb u.a. Der betrogene Patient: Ein Arzt deckt auf, warum Ihr Leben in Gefahr ist, wenn Sie sich medizinisch behandeln lassen; Heilung Nebensache: Eine kritische Geschichte der europäischen Medizin von Hippokrates bis Corona; Hauptsache krank?: Ein neuer Blick auf die Medizin in Europa; Wer schweigt, hat schon verloren: 56 Essays, die Dein Denken verändern

 

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