Daniel Nachbaur:
Das Schicksal von Julian hat mich derart mitgenommen. Es hat meinen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn getriggert. Mitansehen zu müssen, wie jemand vom System „vergewaltigt“ wird, wenn er Kriegsverbrechen aufdeckt oder Dinge offenlegt, die nicht in Ordnung sind. Vor allem, weil hier die westliche Welt für Demokratie, freie Meinungsäußerung und Rechtsstaatlichkeit so hochgelobt wird. Dann dürfte es den Fall Assange ja nicht geben. Jede Gerichtsverhandlung, die sich immer mehr dem Punkt näherte, dass Assange in die Staaten ausgeliefert werden und dort 175 Jahre Gefängnis bekommen könnte, hat in mir Panik ausgelöst.
Normalerweise mache ich keine politischen Skulpturen. Meine Arbeiten umfassen vieles im Bereich Sagen und Mythen, aber das Thema halte ich dermaßen für wichtig, dass ich sicherlich noch mehr dazu anfertigen werde! Die Welt entwickelt sich gerade rasant in eine Richtung, die ich meinen Kindern nicht zumuten möchte. Das ist meine Art zu sagen: So darf es nicht laufen!
Mir war es deshalb ein Anliegen, die Menschen auf Julian aufmerksam zu machen. Zum einen durch eine Skulptur von ihm selbst und zum anderen durch eine Verknüpfung, die über die Skulptur zu einer Homepage (via QR-Code im Sockel) leitet, die über Assange aufklärt und den Stand der Pressefreiheit thematisiert.
Da Assange nun „frei“ ist, Meinungs- und Pressefreiheit jedoch nach wie vor relevant sind, steht Julian für mich als Synonym für dieses Thema. Daher benutze ich diese Skulpturen, um auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen.
Die Skulptur
Um möglichst viele Menschen zu erreichen, wollte ich mehrere Skulpturen aufstellen. Aktuell gibt es vier Stück.
Die Skulpturen bestehen aus einem hochwertigen Kunstharz, das im Rotationsverfahren gegossen, dann mit Beton ausgefüllt und mit einem Bronze-Pigment lackiert wird. Der Sockel besteht komplett aus Beton. Gesamthöhe ist 175 cm. Assange kuckt einem somit direkt in die Augen.
www.nachbaurdaniel.com/assange
Ausstellungen
Eine Skulptur befindet sich zurzeit in Cottbus und wird im September im Assange Archive in Dessau fix aufgestellt.
Eine weitere hat in A-4861 Schörfling am Attersee ihren fixen Standort. Dort, wo auch das Friedensfestival immer stattfindet.
In Frastanz A-6820 in Fellengater wird eine Skulptur fix aufgestellt, und auf dem 4ten Internationalen Journalisten Kongress in Hohenems wird eine präsentiert und über die Dauer der Veranstalltung aufgestellt sein.
Im Oktober 2025 findet in Luzern eine Kunstausstellung mit verschiedenen Künstlern statt, wo auch eine Skulptur vertreten sein wird.
Weitere Termine sowie auch weitere Skulpturen werden folgen.
Die Aufstellung der Skupturen ist natürlich am besten an öffentlichen gut besuchten Orten, aber nach meinen Erfahrungen haben nicht alle Bürgermeister Freude damit – Verherrlichung von Kriminalität, wurde mir dazu gesagt.