Julian Assange: kurze Chronologie

FreiSein für Julian Assange

 

  • 1971 am 3. Juli wird Julian Assange in Townsville, Australien, geboren.
  • 2006 Julian Assange – Mathematiker, Physiker, Computerprogrammierer und investigativer Journalist – gründet die Online-Plattform WikiLeaks, über die u.a. Informationen über Krieg, Spionage und Korruptionen veröffentlicht werden. Sie enthält ein sicheres Übertragungssystem für Whistleblower.
  • 2010 veröffentlicht WikiLeaks fast eine halbe Million Dokumente über die US-Kriegsführung im Irak und Afghanistan, darunter Beweise für US-Kriegsverbrechen, vertrauliche Nachrichten des US-Außen-ministeriums, entlarvte Korruptionen, diplomatische Skandale, Spionageaffären von internationalem Ausmaß sowie das Video „Collateral Murder“, in dem US-Soldaten aus einem Militärhubschrauber Zivilisten in Bagdad töten. Assanges Verfolgung durch US-Behörden beginnt.

„Anders als oft behauptet, werden Informationen, die Personen gefährden könnten und noch nicht öffentlich zugänglich sind, von WikiLeaks geschwärzt. Es gibt jedoch bis heute keine Belege für die von der US-Regierung so oft wiederholte These, Menschen seien durch die WikiLeaks-Veröffentlichungen gefährdet worden.“ (Nils Melzer, ehem. UN-Sonderbeauftragter für Folter)

  • 2010 im November werden in Schweden Vergewaltigungsvorwürfe gegen Assange erhoben, die sich später als unhaltbar erweisen und fallen gelassen werden.
  • 2012 Asyl in der ecuadorianischen Botschaft in London, wo Assange sieben Jahre lebt, ohne vor die Türe gehen zu können.
  • 2015 fordert ein UN-Gremium Assanges Freilassung. Die Verfolgung sei „willkürlich und von einem mit der Unschuldsvermutung unvereinbaren Schwebezustand, dessen Dauer jedes akzeptable Maß längst überschritten“ hat.
  • 2017 wechselt die Regierung Ecuadors. Die Sicherheitsfirma der Botschaft wird korrumpiert. Assange wird durch geheime Mikrophone und Kameras unentwegt beobachtet und abgehört.
  • 2018 heimliche Anklage Assanges durch das US-Justizministerium wegen 18 angeblichen Verstößen gegen das Spionagegesetz
  • 2019 spricht ein medizinisches Gutachten über Assanges Behandlung und Zustand von Verstoß gegen das Folter- und Misshandlungsverbot der internationalen Antifolterkonvention. Der UN-Sonderbeauftragte für Folter bestätigt die „psychologische Folter“, die umgehend gestoppt werden sollte.
  • 2019 im April wird Assange, der weltweit vielfach preisgekrönte Journalist, gewaltsam aus der Botschaft geholt und in das Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh gebracht, wo er großteils in Isolationshaft in einer 6-m2-Zelle leben muss.
  • 2021 im Jänner lehnt das Londoner Gericht die Auslieferung an die USA ab. Danach wird bekannt, dass die CIA 2017 geplant hatte, Assange aus der Botschaft zu entführen und zu töten.
  • 2021 im Dezember – Gericht lehnt Auslieferungsverbot nach Berufung der USA ab, wo Assange bis zu 175 Jahren Haft drohen. Assange legt Berufung ein.
  • 2022 heiratet Assange im Gefängnis die Anwältin Stella Moris, mit der er aus seiner Zeit in der Botschaft zwei Söhne hat.
  • 2024 Julian Assange stimmt einem Deal mit den US-Behörden zu. Er bekennt sich in einem Anklagepunkt des Spionagegesetzes schuldig, wird verurteilt, seine Haftstrafe gilt als verbüßt.
    Nach 14 Jahren Verfolgung, 12 Jahren Unfreiheit und über 5 Jahren in einem Hochsicherheitsgefängnis darf Julian Assange als freier Mann in seine Heimat Australien zurückkehren.

„Informationen, für deren Verheimlichung Organisationen große Anstrengungen unternehmen, sind ein wirklich gutes Zeichen dafür, dass die Hoffnung besteht, dass die Informationen etwas Gutes bewirken, wenn sie an die Öffentlichkeit gelangen.“ (Julian Assange)

 

Titelbild „julian“ / Künstler: JOART / Website: https://joart.at

 

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